Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.
Mark Aurel
Siehst du jetzt im Herbst auch manchmal die fallenden Blätter – wie sie langsam zu Boden schweben und der Erde entegegen taumeln?
Als Zeichen dafür, dass das Jahr sich wieder dem Ende neigt, die Natur loslässt und sich zurückzieht, damit in der Dunkelheit etwas Neues beginnen kann.
Alles muss irgendwann gehen, alles müssen wir loslassen. Aber wir leben oft so, als ob das mit uns nichts zu tun hat, als ob unser Leben unendlich ist.
Je älter ich werde, desto bewusster wird mir die Endlichkeit. Und die Kostbarkeit des Lebens, des Momentes, den ich gerade leben darf.
Der Tod hält mich wach
Für mich hat der Tod zwei Seiten: Eine, die mich aufweckt aus dem Schlaf des unbewussten vor mich Hinlebens. D
iese Seite gibt mir immer wieder die Chance, mein Leben ganz zu mir zu nehmen, es mit allen Fasern zu leben, mit dem Hellen und dem Dunklen.
Sie macht mich lebendig. Wie Joseph Beuys sagte: Der Tod hält mich wach.
Und die andere Seite, die mich lähmt, die mir Angst macht, weil sie tiefe Trauer bedeutet, wenn ich Menschen loslassen muss, deren Leben zu Ende ist.
Die verlangt, dass ich begreife, dass auch ich irgendwann alles loslassen muss.
Wer sich den Gedanken und den Erfahrungen stellt, die der Tod mit sich bringt, kann eine ungeahnte Tiefe erleben. Ein Fallen, dass einen in ungeahnte Höhen trägt.
„Wäre es möglich, weiter zu sehen, als unser Wissen reicht, vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen, als unsere Freuden.
Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist, etwas Unbekanntes.
Unsere Gefühle verstummen in scheuer Befangenheit, alles in uns tritt zurück, es entsteht eine Stille, und das Neue, das niemand kennt, steht mitten darin und schweigt.“
R.M. Rilke
In diesem Inspirationsgespräch spreche ich mit meiner Kollegin Christine Kempkes über den Tod und unseren Umgang mit ihm.
Wie wir ihn mehr ins Leben holen können und was uns hilft, ihm einen Platz in unserem Leben zu geben.
Christine Kempkes arbeitet als Trauerbegleiterin und hat viele inspirierende Erfahrungen, von denen sie in diesem Gespräch erzählt.
Mehr Infos zu ihrer Arbeit und ihren Angeboten findest du auf ihrer Homepage: www.kempkescoaching.de
Herzliche und nachdenkliche Grüße
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