Mein Leben ist und bleibt ein Auf und Ab.
Es gibt viel gute Tage, an denen ich die Freude in mir fließen spüre, wie einen warmen, belebenden Strom aus Licht und Energie, der zuverlässig durch meinen Körper und meine Zellen fließt.
Ich kann alles Gute in meinem Leben sehen und tiefe Dankbarkeit in mir spüren.
Ich bin mit mir, den Leben und dem Schicksal im Reinen, spüre Zuversicht und Vertrauen in meiner Mitte und würde diesen Zustand gerne festhalten.
Weil in Teil in mir glaubt: Wenn ich mich so fühle, habe ich alles richtig gemacht.
Wir werden immer wieder zum Loslassen aufgefordert
Bis mir das Leben mit meinen Selbstzweifeln wieder aus den Händen gleitet wie ein zappelnder Fisch, der zurück ins Wasser will. In den wilden, sprudelnden und kalten Strom, der immer weiter fließt.
Über Steine, dunkle Untiefen, vorbei an vielen Ufern und hellen Sonnenplätzen.
Ich habe gelernt und verstanden, dass das Leben immer in Bewegung ist, wir immer wieder aufgefordert werden, alles loszulassen was sicher scheint, auch und gerade die Bilder und Überzeugungen von uns selbst.
Um uns neu zu häuten, neu zu erfinden und uns selbst immer wieder neu mit noch mehr Mitgefühl und Liebe im Herzen begegnen zu können.
Die Momente, in denen ich auf dem inneren Berggipfel meiner Seele sitzen darf, voll Ehrfurcht und Staunen über die Kraft und Tiefe des Lebens, die unvollkommene Vollkommenheit – die sind ein Geschenk des Lebens an mich.
Es gibt kein Rezept dafür, dass mir garantiert, dass dieses Geschenk zu mir kommt.
Aber ich kann immer wieder den Boden dafür bereiten, die Samen meiner Freude und Dankbarkeit in den Boden meines Alltags legen und sie pflegen.
Wenn sie aufgehen und Früchte tragen, ist das jedes Mal ein Wunder, das nicht durch mein Tun geschieht. Ich bin nur der Gärtner. Das Wachsen und Blühen bleibt ein Geschenk.
An den Schattentagen das Licht des Mitgefühls hinter den Wolken sehen dürfen
Es gibt Tage, an denen mich der Fluss des Lebens untertaucht in dunkle Fluten, in denen Emotionen über mir zusammenschlagen wie große Wellen.
Tage, an denen ich mich verloren und einsam fühle in mir selbst und das rettende Ufer nicht sehen kann.
Und es melden sich leise flüsternd und durchdringend die altbekannten inneren Stimmen: Du bist nicht gut genug – Es hat ja sowieso alles keinen Sinn – Bilde dir bloß nichts ein!
Inzwischen kann ich sie wahrnehmen und weiterziehen lassen.
Manchmal sehe ich das Licht des Mitgefühls hinter den Wolken der Selbstzweifel schimmern und leuchten. Und kann erleichtert durchatmen.
Aber manchmal bleibt mein innerer Himmel wolkenverhangen, grau und dunkel.
Meinen Schatten zu umarmen fällt mir schwer, ich möchte mich abwenden von mir selbst, ihn endgültig verbannen, in eine große schwere Holzkiste sperren und weit weg auf Reisen schicken.
So ganz werde ich nie akzeptieren können, dass diese Schattentage zu mir gehören.
Es wird immer den Wunsch in mir geben, so oft wie möglich mit offenem Herzen auf die Fülle des Lebens zu schauen und glücklich sein zu dürfen.
Aber ich kann die Geschenke der Schattentage immer mehr erkennen.
Die drei Geschenke der Schattentage und was mich wieder an das Licht erinnert
1. Es gibt etwas Größeres, das mich auch in meinen dunklen Stunden trägt und nicht von meiner Seite weicht.
2. Ich bin in Demut und Mitgefühl verbunden mit anderen Menschen und ihren Schattentagen. Und nicht allein.
3. Mein Schatten ist auch meine tiefste Sehnsucht nach Verwandlung und Mitgefühl, gehalten und getragen Sein. Weg von schmerzlicher Bewertung und innerer Kritik.
In kleinen Schritten kann ich mich an diesen Schattentagen vorsichtig und geduldig an die Hand nehmen und mir selbst ein guter Freund sein. Der einfach da ist.
Ohne Erwartung auf schnelle Veränderung. Und der mich daran erinnert, was mir helfen könnte, mich an des Licht hinter den Wolken zu erinnern. Zum Beispiel:
- Mir zuerst einmal das Nichtstun zu erlauben und einfach so Sein zu dürfen, wie ich gerade bin.
- Ein Mantra singen.
- Mein inneres Kind umarmen.
- Mir selbst den Blick der Dankbarkeit schenken, auch wenn mir nicht danach ist. Diese letzte Übung ist in meinem Leben zu einem festen Ritual geworden. Und oft wie ein Anker, wenn es im Meer meines Lebens wieder stürmisch und bewegt ist.
Damit diese Übungen ihre Wirkung entfalten können, braucht es Regelmäßigkeit.
Eine einfache Übung für mehr Selbstbewusstsein – bist du dabei?
Vielleicht hast du Lust, für 30 Tage regelmäßig eine Übung für mehr Selbstbewusstsein gegen deine Selbstzweifel zu machen. Hier ist sie:
Mit dieser einfachen Übung hat die Psychologin Jennice Vilhauer in der Arbeit mit depressiven Menschen sehr gute und nachhaltige Erfahrungen gemacht.
Schreibe jeden Abend drei Dinge auf, die dir an dir selbst gefallen haben.
Lies Dir diese Liste morgens nach dem Wachwerden und noch vor dem Aufstehen einmal durch.
Und abends fügst Du dann wieder drei neue Sachen zu der Liste hinzu. Wiederhole das dreißig Tage lang. Und stärke so deinen inneren Muskel des liebevollen Selbstbewusstsein.
Hier kannst du den Artikel zu dieser Übung lesen, wenn du noch mehr wissen möchtest.
Ich wünsche dir lichtvolle Sommertage und dass du dir selbst immer mehr zu deinem besten Freund werden kannst.
Herzliche Grüße
Sehr schön geschrieben Alexandra! Genau das Richtige für einen Sonntag morgen nach dem Aufwachen!