Ängste und Selbstzweifel auflösen – so geht es ganz leicht

13 März 2022 | 0 Kommentare

Ängste und Selbstzweifel aus der Kindheit haben eine große Kraft und tauchen immer wieder aus den dunklen Fluten unseres Unbewussten auf. Manchmal können wir sie rechtzeitig schnappen und uns von ihnen befreien.

Aber manchmal sind sie wie Kletten und wir können uns drehen und wenden und schütteln –  sie bleiben mit ihren fiesen kleinen Stacheln an uns hängen. Bohren sich sogar noch ein bisschen tiefer in uns hinein.

 

So entstehen Glaubenssätze

Sie entstehen aus alten Glaubenssätzen und negativen Bewertungen, die immer wieder durch unseren Kopf ziehen. Wie düstere Nebelschwaden steigen sie in uns auf und trennen uns von all dem Schönen und Positiven, was uns umgibt.

Und diese Glaubenssätze entstehen meist aus Bemerkungen und Aussagen, die wir als Kind oft von den Eltern zu hören bekommen haben. In uns entsteht dadurch ein Persönlichkeitsanteil, den man „Das kritische Eltern-Ich“ nennt. Mehr über diesen sehr interessanten Anteil in uns kannst du hier lesen: Den inneren Kritiker zähmen. 

 

Gefangen in einer Sackgasse

Ich war ein ziemlich bockiges und trotziges Kind, kein einfaches Modell für meine Eltern. Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich mit verschränkten Armen und zusammengepressten Lippen vor meiner Mutter stand.

Sie wollte, dass ich den Löffel mit dem braunen Vitaminsaft endlich in den Mund nehme. Aber ich wollte nicht. Sie wurde immer wütender und ich spürte, dass es jetzt noch einen Weg zurück gab. Einfach einlenken, Mund aufmachen und den Saft schlucken.

Aber ich konnte nicht mehr zurück. Keinen Millimeter. Ich wurde selbst immer unglücklicher, weil ich spürte, dass ich in einer Sackgasse war, in die ich mich mit meinem Trotz hineinmanövriert hatte.

Meine Mutter war schließlich so wütend, dass sie sagte: „So wie du bist, kann dich sowieso keiner leiden“. Dann nahm sie meine Zwillingsschwester an die Hand und ging mit ihr in den Garten.

Ich blieb allein in der Küche, in der die große runde Uhr über dem Kühlschrank leise tickte. Und eine tiefe Verzweiflung tropfte in mein Herz.

 

Die giftige Pflanze der Ängste und Selbstzweifel 

Ich war todtraurig, weil ich mir selbst so im Weg stand. Und über die Aussage meiner Mutter, die mir klarmachte, dass mit mir was nicht stimmt und kein Mensch mich mag.

Allein und verloren trottete ich in unser Kinderzimmer und kroch unter meine Bettdecke. In meinem Bauch war ein großer Knoten, der sich immer fester zusammenzog.

Mit vielen kleinen Widerhaken blieb der Satz meiner Mutter damals in mir hängen. Und bohrte sich tief in mein Unbewusstes. Jedes Mal, wenn ich ihn wieder zu hören bekam, wuchs er wie eine giftige Pflanze in meinem Inneren.

Eine Pflanze, die mit Leichtigkeit viele zarte Samen der Selbstliebe und des Selbstbewusstseins überwucherte und verkümmern ließ. Die stattdessen Selbstzweifel und Ängste mit unglaublicher Energie in mir wachsen ließ.

 

Ein liebevolles Selbstbewusstsein entwickeln

Kennst du auch solche Sätze aus deiner Kindheit, die du schon früh zu hören bekommen hast und die dich auch heute noch mit ihren Widerhaken begleiten?

Viele Menschen tragen solche Sätze in sich und spüren immer wieder den alten Schmerz, der damit verbunden ist.

Die gute Nachricht: Man kann sie Stück für Stück loslassen und Platz für eine liebevolle Stimme in uns schaffen, die die Ängste und Selbstzweifel sanft auflöst. Und uns ein gesundes und liebevolles Selbstbewusstsein schenkt.

 

Die alte Angst taucht wieder auf

Letztes Jahr breitete sich der alte Satz wieder so richtig in mir aus. Zwei meiner engsten Freundinnen meldeten sich längere Zeit nicht mehr bei mir. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Zaghaft schrieb ich ihnen Nachrichten und wartete auf Antwort. Aber es kam nichts.

Die Pflanze meiner Ängste und Selbstzweifel breitete sich in mir aus. „Mich kann eben sowieso niemand leiden“,  sagte die kritische Stimme in mir. Und machte mich wie damals traurig und einsam.

Ich fragte mich selbst, was ich tun könnte, um aus diesem elenden Gefühl rauszukommen und diesen Satz weit weg in die Wüste zu schicken.

 

Die alte Geschichte in mir

Ich schrieb diese Frage auf und bekam wie so oft beim Schreiben eine wunderbare Botschaft. Auf dem Papier stand: Wo bin ich mir selbst noch keine gute Freundin? Wo lasse ich mich selbst immer wieder im Stich? Wo kann ich mich selbst nicht leiden und lehne mich ab?

Mir wurde klar, dass der Schmerz, den ich da im Außen spürte, mit mir selbst und meiner alten Geschichte zu tun hatte. Dass die Angst, nicht gemocht zu werden, mein Vertrauen in Beziehungen schnell wacklig werden ließ.

Ich erkannte, dass ich, sobald ich mich in Beziehungen unsicher fühlte, wieder die Stimme meiner Mutter hörte. Und dem Satz von damals Glauben schenkte und in ihm versank, von Ängsten und Selbstzweifeln überflutet wurde. Und dass nur ich selbst mich aus diesem alten Gefühl erlösen kann.

 

Ein Dankesbrief an mich selbst 

Beim Schreiben kam der Impuls, mein liebevolles Ich an mich schreiben zu lassen. Es wollte einen Dankesbrief an mich schreiben, Für all das, wo ich anderen und mir selbst eine gute Freundin gewesen bin.

Und ich begann zu schreiben. Es floss nur so aus mir heraus und es kamen viele wundervolle Erinnerungen und Erkenntnisse, die beim Schreiben aus mir herauspurzelten und die mein liebevolles Ich mir schickte.

Es entstand ein Brief der Dankbarkeit für meine Loyalität und Zuverlässigkeit. Für den Mut, immer wieder auf Menschen zuzugehen trotz meiner Angst, nicht gemocht zu werden.

Für das tiefe Interesse, das ich anderen Menschen entgegenbringe und die Bereitschaft, auch in dunklen Zeiten an ihrer Seite zu sein.

 

Eine wunderbare Freundschaft mit mir selbst

Durch die Botschaft meiner liebevollen inneren Stimme wurde mir bewusst, dass ich diesen alten Satz endlich loslassen darf. Und meine wunderbare Freundschaft mit mir selbst noch viel mehr Raum bekommen wird.

Dass alte Ängste und Selbstzweifel das Vertrauen in die Menschen an meiner Seite und die Beziehungen zu ihnen nicht mehr erschüttern können. Weil ich spüren kann, dass ich dankbar bin für mein Sein. Und liebevoll und freundlich auf mich selbst schaue.

Das ist der Schlüssel für eine wunderbare Freundschaft mit uns selbst. Dieser liebevolle und mitfühlende Blick auf uns selbst.

 

Schreib dir selbst einen Dankesbrief – und lass deine Selbstzweifel los

Wenn du der liebevollen Stimme in dir Raum geben möchtest, dann schreibe dir doch auch so einen Dankesbrief. Stell dir vor, dass dein älteres, weises, liebevolles Ich ihn an dich schreibt.

Allein dieser Perspektivwechsel beim Schreiben setzt schon viel Gang und lässt dich ganz neu und anders auf dich selbst schauen. Und den Blick auf das richten, was deinen wunderbaren inneren Kern ausmacht. Was dich erkennen lässt, dass du ein einzigartiges und wunderbares Wesen in dieser Welt bist.

Herzliche Grüße

 

Alexandra

 

Portrait Alexandra Cordes-Guth

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