Meine magische Lieblingsmethode: Das Schreiben

11 September 2020 | 0 Kommentare

Im Coaching und der Therapie gibt es ein ganzes Universum an Methoden, die spannend, überraschend, beeindruckend und wirkungsvoll sind. Über die Jahre durfte ich viele davon kennenlernen und weitergeben.

Meine aktuelle Lieblingsmethode ist das Schreiben. Schreiben geht so einfach. Ich brauche nur Blatt und Papier. Meine Hände und einen Stift. Und einen Anfang. Aus dem Anfang tauche ich ein in eine geheimnisvolle Welt aus Buchstaben, Wörtern und Sätzen, die aus meinem Inneren auftauchen. Aus dem Unbewussten.

 

Die kleine Zauberin in uns

Beim Schreiben verbinde ich mich mit einer Kraft in mir, die tagsüber oft nur so vor sich hinschlummert. Wie eine kleine Zauberin, die in meinem Unbewussten darauf wartet, dass ich sie durch die ersten Schwünge beim Schreiben rufe, damit sie sich einklinken kann.

Am Anfang ist das Schreiben manchmal noch zäh. Die Buchstaben fließen nur langsam auf das Papier und der Verstand stellt sich dazwischen und wirft noch ein paar Einwände in den Raum. „Mir fällt sowieso nichts ein – Was soll das bringen – Ich bin zu müde – Das klingt doch alles blöd“.

Der Kopf ist noch wie in Watte gepackt, die Gedanken schweifen ab zu den Dingen, die getan werden sollten. Oder zu den Zweifeln, die so müde und lustlos machen.

Dann gibt es nur eins: Der kleinen Zauberin vertrauen und weiterschreiben. Es macht nichts, wenn es nur langsam geht und manchmal ruckelt. Wie beim Autofahren, wenn der richtige Gang noch nicht eingelegt ist.

 

Schreiben ist Magie

Aber ich weiß, dass durch das Weiterschreiben eine Tür geöffnet wird. Etwas in Fluss kommt und die Wörter dann einfach so aufs Papier fließen. Dass beim Schreiben das Gefühl entsteht, zu einem inneren Meer der Weisheit und Erkenntnis geführt zu werden.

Ein Meer,  auf dem wir mit der Zauberin in einem kleinen Boot durch die Wellen der Einfälle und Gedanken gleiten. Sicher über Untiefen hinweg, gemeinsam den Blick in den Himmel richten und die Magie der geheimnisvollen Wolkenwesen über uns entdecken.

Denn Schreiben ist Magie. Beim Schreiben findet eine Verwandlung in uns statt. Etwas Weises in uns bekommt Raum und schreibt uns frei. Schickt uns Botschaften und Erkenntnisse, die mitten ins Herz treffen.

In meinen Schreibgruppen hatten viele Teilnehmer schon Tränen in den Augen, weil aus ihren Texten so viel Liebe zu ihnen geschwappt ist, die sie bis dahin tief unten in sich versteckt hatten.

Sie waren überwältigt von dem Bild, das sie mit ihren Worten aufs Papier gemalt hatten. Tief berührt von der wohlwollenden Stimme, die sich durch das Schreiben Raum nehmen durfte.

 

Schreiben schenkt Klarheit und Freude

Schreiben bringt uns oft einen Schritt weiter. Einen Schritt weiter in unser größeres Ich, dem Teil in uns, den wir im Alltag und in den Wolken unserer sorgenvollen und kritischen Gedanken so oft übersehen und überhören. Beim Schreiben wird er zu der wunderbaren Zauberin, die unseren Stift zu einem Zauberstab werden lässt.

Schreiben schenkt Klarheit und hilft uns, unsere Ziele zu sehen und sie in uns zu verankern. Beim Lesen der eigenen Texte wechseln wir die Perspektive, schauen von außen auf das, was aus dem Inneren kam.

Manchmal meldet sich dabei Ehrfurcht vor dem, was sich da so weise und kraftvoll den Weg aufs Papier gebahnt hat. Dann wird es erst mal still und wir dürfen einfach atmen und diesen neuen Samen der Erkenntnis in uns aufnehmen.

Manchmal dürfen wir Tränen lachen, weil die Zauberin mit dem Kind in uns lustig und komisch auf unser Leben schaut und uns hilft, ein bisschen albern zu sein und das Schwere nicht so ernst zu nehmen.

 

Im Schreiben unsere Einzigartigkeit erkennen

Wir dürfen uns auch selbst Liebesbriefe schreiben und dabei entdecken, wie viel hundert Gründe und Geschichten es dafür gibt. Und erkennen, was für wunderbare Wesen wir sind, wie einzigartig und schillernd.

Beim Schreiben öffnen wir unser Herz und der Kopf wird leichter und  der innere Kritiker leiser. Vielleicht hat das Schreiben deshalb auch viel mit Liebe und Wertschätzung zu tun. Die das Verletzte in uns wärmt und heilt. Uns da in eine warme Decke einhüllt, wo es noch kalt in uns ist, weil die Selbstzweifel und Vorwürfe das Licht der Liebe nicht hineingelassen haben.

 

Frieden schließen mit der Vergangenheit

Schreiben kann uns mit der Vergangenheit versöhnen, wir dürfen uns alte Verletzungen und Wunden von der Seele schreiben. Sie aufs Papier bannen und frei werden und neue Räume in uns betreten. In die durch große, helle Fenster der Hoffnung ein frischer Wind wehen darf. Der Lust auf Aufbruch und Neubeginn machen kann.

Viele Schriftsteller haben sich ihren Schmerz von der Seele geschrieben, ihr altes Leben damit abgeschlossen und ein neues eingeladen. Andere Menschen eingeladen, an ihrem Leben und ihren einzigartigen Erfahrungen teilzuhaben und Verbundenheit zu spüren.

 

Schreiben als geschützter Raum

Schreiben ist heilsam und lässt uns ruhig werden. Wir dürfen alle Gedanken über Rechtschreibung, Grammatik, Logik und Struktur zur Seite stellen. Wir müssen sie sogar zur Seite stellen. Damit das Heilsame zu uns kommen kann.

Es geht nicht um gut oder schlecht, sondern um einen geschützten Raum für uns, in dem sich etwas verwandeln darf. In dem unsere magischen, zauberhaften Kräfte sich entfalten und uns staunen lassen.

Über uns selbst, über unsere unglaublichen (Selbst)Heilungskräfte und über die Kraft des Lebens. Die so viel stärker und größer ist, als unser Verstand es sich vorstellen kann. Die so viel größer und stärker ist, als all die Schmerzen und Verletzungen, die wir zu tragen haben.

Schreiben ist ein Geschenk an uns selbst. Eine magische und heilsame Erfahrung, die uns immer wieder reich beschenken kann. Bei der wir uns selbst liebevoll an die Hand nehmen – und eine wunderbare Freundschaft mit uns selbst beginnen.

 

Schreibübung

Schreibe einen Liebesbrief an dich selbst. Nimm dir Stift und Papier und schreibe einen Liebesbrief an dich selbst. Schreibe alles auf, was an dir wundervoll und einzigartig ist. Schreibe auf, was du alles schon tapfer durchgestanden hast in deinem Leben. Schreibe so, als ob du deiner besten Freundin schreibst. Mit den Augen der Liebe und des Mitgefühls.

Wenn es am Anfang ruckelt beim Schreiben, dann lass es ruckeln. Und vertraue der kleinen Zauberin in dir. Öffne dein Herz und deine Hand für deine innere Weisheit. Und lass dich verzaubern durch das heilsame, wundervolle, magische Schreiben.

Schreibe mir gerne in den Kommentar, was das Schreiben für dich bedeutet, welche Wirkung es auf dich und dein Leben hat, welche magischen Erfahrungen du schon damit machen durftest. Und ob du den Liebesbrief an dich selbst geschrieben hast.

Ein wunderbares Buch zum Thema Schreiben: Dorris Dörrie „Leben, schreiben, atmen“.

Herzliche Grüße

 

Alexandra

 

Portrait Alexandra Cordes-Guth

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Alexandra Cordes-Guth begleitet Menschen mit viel Wertschätzung und Empathie
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