Stell dir vor, du gibst jeden Tag dein Bestes, aber egal was du machst – der Stress scheint nicht weniger zu werden.
Genau das passierte Anna, einer 42-jährigen Managerin, die kurz vor dem Burnout stand. Sie fand einfach keinen Ausweg aus ihrer Erschöpfungsspirale. Ihr Körper sendete immer deutlichere Warnsignale, aber nichts schien wirklich zu helfen.
Was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass es einen unsichtbaren Verbündeten in deinem Körper gibt, der dir helfen kann, Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden?
Der Vagusnerv ist genau dieser Helfer – und mit den richtigen Übungen kannst du ihn aktivieren, um deine Batterien neu aufzuladen. Wie das funktioniert und warum es für Anna den entscheidenden Unterschied gemacht hat, erfährst du hier!
Anna und die Stress-Spirale
Anna, eine 42-jährige Managerin kam zu mir ins Coaching, weil sie nicht mehr wusste, wie sie aus der Spirale der Erschöpfung und des täglichen Stress herausfinden sollte.
Sie ist ein Paradebeispiel für gestresste Menschen, die auf der Überholspur des Lebens unterwegs sind. Und schnell in einem Burnout landen, wenn sie nicht rechtzeitig die Notbremse ziehen.
Annas Alltag war eine nie endende Abfolge von einer Flut aus Meetings, Deadlines und familiären Verpflichtungen.
Sie hatte ständig das Gefühl, nicht fertig zu werden. Schon beim Aufstehen spürte sie den Druck. Der Wecker klingelte, und sie stürzte sich in den Tag, bereit für den täglichen Kampf gegen die Windmühlen der To dos.
Wenn sie aus dem Urlaub zurückkam, hatte sie schon Tage vorher Angst vor den hunderten Mails, die auf sie warteten. Und war nach kurzer Zeit genauso erschöpft wie vor ihrer Auszeit.
Bei der Arbeit jonglierte sie unaufhörlich mit E-Mails, Besprechungen und Projekten. Sie hatte phasenweise mit Herz-Rhythmusstörungen zu kämpfen, für die es keine organische Ursache gab.
Trotz Yoga-Kursen, Meditationen und gelegentlichen Wellness-Auszeiten war die ersehnte Ruhe und Entspannung für sie unerreichbar. Ihre Gedanken liefen konstant auf Hochtouren, ohne eine echte Pause. Und sie fragte sich, ob sie einfach nicht belastbar genug war.
Der Stress machte sich auch in ihrer Beziehung bemerkbar. Gespräche, die sie früher leicht und unbeschwert fand, waren oft anstrengend und sie hatte eigentlich keine Lust, sich zu unterhalten, wollte nur noch ihre Ruhe. Missverständnisse und Streitigkeiten mit ihrem Partner häuften sich, weil Anna gereizt und ungeduldig war.
Auch ihr Körper sprach eine deutliche Sprache. Verspannte Schultern und Migräneattacken wurden zur täglichen Realität. Ihre Nächte waren unruhig, und sie wälzte sich oft stundenlang im Bett, während sie in Gedanken unaufhörlich die anstehenden Aufgaben durchging.
Anna zog sich immer mehr aus ihrem sozialen Leben zurück, weil ihr die Energie dafür fehlte.
Treffen mit Freunden oder ihrer Schwester sagte sie häufig ab. Die Freude an Konzerten, Kino und Essenseinladungen verschwand und sie war in ständiger Sorge, ob sie am Montag wieder genug Kraft für ihre Arbeit haben würde. In der sie aufging und die ihr grundsätzlich auch Spaß machte.
In einem Coaching-Gespräch schilderte Anna mir ihre Verzweiflung. „Ich habe alles ausprobiert“, sagte sie. „tägliches Yoga und Meditation, ein bisschen Wellness – aber nichts hilft wirklich. Ich fühle mich wie eine Batterie, die immer leerer wird, egal wie oft ich sie auflade.“
Das, was Anna erlebt, sind erste Anzeichen einer Erschöpfungsdepression. Und ein Warnsignal von Körper und Seele.
Nachdem Anna schon viel ausprobiert hat, empfehle ich ihr Übungen für ihren Vagus Nerv.
Was ist der Vagus Nerv?
Der Vagusnerv lässt sich bildlich als die Hauptschaltzentrale des Entspannungsnetzes im Körper verstehen.
Psychologisch betrachtet ist er ein Bindeglied zwischen Körper und Geist und reguliert die Balance zwischen „Kampf oder Flucht“ und „Ruhe und Entspannung“.
Er ist wie ein innerer wohlwollender Berater, der dafür sorgt, dass unser Nervensystem im Gleichgewicht ist.
Seine zentrale Aufgabe ist es, unser parasympathisches Nervensystem zu aktivieren, das für Ruhe, Erholung und soziale Verbundenheit verantwortlich ist.
Wenn der Vagusnerv aktiv ist, schaltet der Körper in einen Zustand der Sicherheit und Entspannung, wie eine sanfte Bremse, die den Herzschlag verlangsamt, die Atmung vertieft und das Nervensystem beruhigt.
Stell Dir den Vagusnerv als die Wurzeln eines Baumes vor: Er erstreckt sich tief durch unseren Körper, vom Hirnstamm bis zu wichtigen Organen wie Herz, Lunge und Darm.
Diese Wurzeln verankern uns und versorgen den Baum (unseren Körper) mit Energie und Stabilität. Wenn die Wurzeln stark sind, bleibt der Baum auch bei Sturm (Stress) fest verankert.
Sind die Wurzeln aber schwach, gerät der Baum ins Wanken, und es fällt uns schwer, zur Ruhe zu kommen.
So stärkt der Vagusnerv unsere Beziehungen
Darüber hinaus beeinflusst der Vagusnerv auch unsere Fähigkeit zur sozialen Interaktion.
Man kann ihn als emotionalen Filter sehen, der entscheidet, wie wir auf andere Menschen reagieren.
Wenn er gut funktioniert, fühlen wir uns sicher in sozialen Situationen, können Augenkontakt halten, ruhig sprechen und emotionale Wärme zeigen.
Aber wenn er geschwächt ist, fühlen wir uns eher angespannt und auf der Hut – als müssten wir uns permanent verteidigen.
Zusammengefasst ist der Vagusnerv eine Art innerer Navigator, der uns sicher durch stressige Momente lotst. Und gleichzeitig hilft, in unseren Beziehungen offen, zugewandt und entspannt zu sein.
Er hält das Gleichgewicht zwischen der äußeren Welt und unserer inneren emotionalen Reaktion darauf.
Hier sind die sieben wichtigsten Fakten, die man über den Vagusnerv wissen sollte:
#1 Der Vagusnerv ist der längste Nerv im Körper: Er verläuft vom Gehirn bis hinunter zu Organen wie Herz, Lunge und Darm und spielt eine zentrale Rolle bei der Verbindung von Gehirn und Körper.
# 2 Er ist entscheidend für die Entspannung: Der Vagusnerv aktiviert das parasympathische Nervensystem, das für Ruhe und Erholung zuständig ist. Er hilft dabei, Stress abzubauen und den Körper wieder in einen entspannten Zustand zu versetzen.
#3 Er beeinflusst viele wichtige Funktionen: Dazu gehören die Herzfrequenz, der Blutdruck, die Verdauung und sogar die Atmung. Ein gut funktionierender Vagusnerv sorgt dafür, dass diese Funktionen reibungslos ablaufen.
#4 Vagusnerv-Übungen können die Gesundheit verbessern: Übungen wie tiefes Atmen, Summen oder Meditation können den Vagusnerv stimulieren und dadurch das allgemeine Wohlbefinden fördern, Stress reduzieren und sogar das Immunsystem stärken.
#5 Er kann durch Stress geschwächt werden: Chronischer Stress kann die Funktion des Vagusnervs beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, regelmäßig Entspannungstechniken zu praktizieren, um den Vagusnerv zu unterstützen und die Stressreaktion des Körpers zu regulieren.
#6 Verbindung zu sozialen Emotionen: Der Vagusnerv ist stark mit der Regulierung von Emotionen verbunden. Wenn er gut funktioniert, hilft er uns, uns ruhig und sicher zu fühlen – eine wichtige Grundlage für positive soziale Interaktionen. Er unterstützt uns dabei, offen und entspannt auf andere Menschen zuzugehen, ohne uns gestresst oder überfordert zu fühlen.
#7 Förderung von Bindungen: Studien zeigen, dass ein gut funktionierender Vagusnerv die Fähigkeit fördert, sich mit anderen Menschen emotional zu verbinden. Dies unterstützt Empathie, Mitgefühl und das Gefühl von Nähe in zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn der Vagusnerv aktiviert ist, fällt es uns leichter, anderen zuzuhören, Augenkontakt zu halten und freundlich zu reagieren.
Fünf Gründe, warum der Vagus Nerv nicht funktioniert
Diese Faktoren können dazu führen, dass der Vagusnerv weniger effizient arbeitet. Das verstärkt unsere Stressreaktionen und die Fähigkeit zur Entspannung wird verringert.
#1 Chronischer Stress: Dauerhafter Stress ist einer der Hauptgründe, warum der Vagusnerv inaktiv werden kann. Bei ständiger Überlastung schaltet der Körper auf „Kampf oder Flucht“-Modus (Sympathikus), und der Vagusnerv, der für Entspannung zuständig ist, wird unterdrückt.
#2 Schlechte Lebensgewohnheiten: Ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Schlafmangel können den Vagusnerv schwächen. Besonders ein gestörtes Darmmikrobiom durch ungesunde Ernährung kann die Verbindung zwischen Darm und Vagusnerv beeinträchtigen.
#3 Trauma oder emotionale Belastung: Schwere emotionale Erlebnisse, wie Traumata oder langanhaltende psychische Belastungen, können die Funktion des Vagusnervs beeinträchtigen. Das Nervensystem bleibt oft im Alarmzustand, was die Aktivierung des Vagusnervs erschwert.
#4 Entzündungen im Körper: Chronische Entzündungen können die Funktion des Vagusnervs schwächen, da dieser Nerv auch an der Regulation des Immunsystems beteiligt ist. Bei anhaltenden Entzündungen wird seine Fähigkeit, den Körper zu beruhigen, beeinträchtigt.
#6 Mangelnde soziale Interaktion: Soziale Isolation oder fehlende emotionale Verbindungen können die Aktivität des Vagusnervs reduzieren. Positive soziale Interaktionen helfen normalerweise dabei, den Nerv zu stimulieren und ihn aktiv zu halten.
Zwei einfache Übungen für den Vagusnerv
Um den Vagusnerv wieder zu aktivieren, braucht es nur ein paar kleine Schritte. Hier sind zwei einfache Übungen, die Du in Deinen Alltag integrieren kannst:
#1 Atemübungen (4-7-8-Atmung): Atme vier Sekunden lang durch die Nase ein, halte den Atem sieben Sekunden lang und atme dann acht Sekunden durch den Mund aus. Diese Atemübung beruhigt Dein Nervensystem und hilft, den Vagusnerv zu aktivieren.
#2 Summen: Atme tief ein und lasse beim Ausatmen ein tiefes „Mmmm“ ertönen. Diese Vibration stimuliert den Vagusnerv und sorgt für eine beruhigende Wirkung im gesamten Körper.
Kurze geführte Meditation für den Vagusnerv – mit wunderbarer Wirkung
Für meine Klienten habe ich für die Aktivierung des Vagus Nerv eine kurze geführte Meditation aufgenommen.
Bei dieser Meditation geht es darum, aus den eigenen kritischen Gedanken und den Sorgenspiralen auszusteigen. Und mit einem freundlichen und liebevollen Blick auf sich selbst zu schauen und positiven Gefühlen uns selbst gegenüber Raum zu geben.
Das sorgt in sekundenschnelle dafür, dass der Vagusnerv anspringt.
Hier kannst du dir die Meditation direkt anhören:
Anna und der Weg aus dem Stress
Für Anna war die Begegnung mit ihrem Vagus Nerv ein riesiger Schritt in die richtige Richtung. Ihr gelang es immer besser, gedanklich abzuschalten und konnte nach der Arbeit endlich abschalten.
Ihr wurde klar, wie sie sich selbst mit kritischen Gedanken unter Druck gesetzt hatte und damit den Stress noch verstärkte.
Sie konnte die kurzen Übungen gut in den Alltag integrieren. Und durch die Meditation schaute sie immer wieder mit einem liebevollen und freundlichen Blick auf sich.
In den folgenden Wochen bemerkte Anna erste Veränderungen. Ihr Stresslevel begann zu sinken. Ihre Nächte wurden ruhiger, die Angst vor dem nächsten Arbeitstag verschwand und sie hatte wieder Zeit und Energie für Dinge, die ihr Freude machten.
Die Beziehung zu ihrem Partner entspannte sich, und sie konnte wieder offen und herzlich kommunizieren.
Auch ihre Freunde nahmen den Unterschied wahr. Anna nahm wieder an sozialen Aktivitäten teil und genoss die Gesellschaft anderer.
Der Vagusnerv half ihr dabei, eine wunderbare Freundschaft mit sich selbst zu beginnen.
Zusätzlich arbeiten wir im Coaching noch mit der Glückskindstrategie. Mit ihr lernt sie, die kritische Stimme in ihrem Kopf immer leiser werden zu lassen. Und bekommt Strategien an die Hand, mit denen sie die freundliche und fürsorgliche immer besser hört.
Probiere die Übungen und die Meditation einfach mal aus. Und schreibe mir gerne, wie es dir damit gegangen ist.
Wenn du dir Unterstützung auf deinem Weg wünschst und mehr über den Vagusnerv und die Glückskindstrategie wissen möchtest, dann buche gerne ein kostenloses Informationsgespräch mit mir. Hier kannst du deinen Termin gleich raussuchen.
Herzliche Grüße
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