Gestern habe ich es getan. Und ich musste lang dafür Anlauf nehmen, weil es für mich ein großer Sprung ins Ungewisse war.
So wie damals mit 10 Jahren, als ich vom Fünf-Meter-Brett gesprungen bin. Mit zitternden Knien und dem Gedanken, dass ich vielleicht doch lieber wieder die Leiter runterklettern sollte.
Aber ich habe meine Angst ausgeatmet, trippelte vorsichtig an den Rand des wackligen Sprungbrettes und habe mich in die Tiefe fallen lassen.
Es war kein perfekter Sprung und das eine Mal hat mir gereicht. Aber mein Mutmuskel war gestärkt und ich dachte noch lange mit Stolz daran, wie ich in die Tiefe gesaust war.
Der Sprung aus der Komfortzone
Immer wieder gibt es Dinge in unserem Leben, für die wir Anlauf nehmen müssen, die lange in uns gären, bis wir den Sprung wagen.
Aber ohne diese Sprünge würden wir immer in unserer Komfortzone bleiben und dem, was da in uns noch wachsen will keinen Raum geben.
Einen Sprung ins Neue und Ungewisse zu wagen heißt, sich in seine Entwicklungszone zu begeben.
Solche Sprünge machen wir immer dann, wenn wir etwas Neues ausprobieren oder lang gehegte Träume verwirklichen.
Seit ich mit meiner Coaching Praxis selbstständig bin, habe ich jede Menge Sprünge gewagt.
Einer der ersten Sprünge war zum Beispiel meine Homepage. Selbst Texte schreiben, Fotos machen, ein Design überlegen, das Angebot ausarbeiten und Preise festlegen. Ein ganz schön herausforderndes Projekt, das viel Mut zur Sichtbarkeit und Disziplin erfordert.
Diejenigen, die auch eine Homepage haben, wissen sicher von welchem Sprung ich da spreche.
Das Kritische Eltern-Ich liegt bei sowas immer auf der Lauer und stellt sich uns in den Weg. Redet uns ein, dass es noch nicht perfekt ist (wird es übrigens sowieso nie) und wir uns nur blamieren.
Und irgendwann muss man dann den Sprung wagen und die Homepage veröffentlichen. Und hoffen, dass sich dann auch Klienten melden.
Oder meine Seminare für Führungskräfte, für die ich am Anfang allen Mut zusammennehmen musste. Weil ich dachte, es gibt doch so viele Trainer, die das viel besser können.
Und als ich dann mit klopfendem Herzen vor den Seminarteilnehmern stand habe ich gemerkt, dass es mir Freude macht, mein Wissen über Führung, wertschätzende Kommunikation und das DISG Modell weiterzugeben.
Nach dem ersten Seminar bin ich beflügelt nach Hause gefahren und war überwältigt von dem guten Feedback, das ich bekommen habe. Ich war glücklich gelandet.
Das waren für mich zwei große Sprünge aus meiner Komfortzone – hin zu meinen Träumen.
Für unsere Träume losgehen
Mein letzter großer Sprung war ein Wunsch, den ich schon lange hatte. Er hat mit einer meiner Leidenschaften zu tun, die immer mehr Raum in meinem Leben will: Das Schreiben.
Seit vielen Jahren gibt es meinen Blog und meinen Newsletter, ich habe schon erste Bücher geschrieben, gebe selbst Workshops für das intuitive Schreiben.
Und der nächste Schritt auf meinem Schreibweg war die Teilnahme an einem Kurzgeschichten Wettbewerb.
Im Herbst habe ich ein Seminar in München dafür belegt. Weil ich inzwischen weiß: Ich muss für meine Träume auch etwas tun, sie aus meinem Herz in mein Leben holen. Und zeigen, dass es mir ernst ist.
Nach dem Seminar hatte ich jede Menge Ideen, wollte loslegen und die erste Geschichte schreiben.
Aber mein Kritisches Eltern-Ich ist sehr geübt und hartnäckig. Es murmelte ständig Sätze wie: Das wird sowieso nichts, du blamierst dich nur, da fehlt dir das Handwerkszeug, du hast keine Ahnung wie das geht.
Mein ängstliches inneres Kind zuckte zusammen und hätte den Plan am liebsten wieder aufgegeben.
Mehr zu den inneren Anteilen, die ich hier beschreibe, kannst du in meinem Blogbeitrag „So stärkst du dein Selbstbewusstsein mit der Glückskindstrategie“ lesen.
Wenn unsere Träume Gegenwind bekommen
Aber ich bin ja schon viele Jahre auf dem Weg mit mir selbst und kann diese inneren Dialoge und Blockaden gut reflektieren. Und mit Hilfe der Glückskindstrategie und dem intuitiven Schreiben sanft verändern. Mich damit weiter Richtung Wachstum und Wandlung bewegen.
Ich weiß, dass bei jedem Sprung in die Entwicklungszone nicht nur Glück, Erfolg und Freude auf mich warten.
Sondern dass auch innere Anteile auftauchen, die noch Heilung brauchen. Und dass Dynamiken aus früheren Zeiten aus dem Unbewussten auftauchen, die ich verändern darf.
Das ist im ersten Schritt oft mit Ängsten und Schmerzen verbunden. Die uns an manchen Tagen auch mal in die Panikzone katapultieren können.
Aber im zweiten Schritt entsteht eine Brücke aus Liebe und Mitgefühl, die wunderbares Wachstum ermöglicht. Es ist wie eine Geburt in etwas Neues, das schon voller Freude auf uns wartet.
Und so konnte ich auf dem Weg zu meiner ersten Kurzgeschichte immer wieder innehalten und mit meinem Erwachsenen-Ich wahrnehmen, was das Kritische Eltern-Ich zu sagen hat.
Dann habe ich diese Gedanken weiterziehen lassen und mich mit dem Fürsorglichen Eltern-Ich liebevoll, mitfühlend und geduldig um das ängstliche innere Kind gekümmert.
Mein freies inneren Kind, das so gerne schreiben möchte, bekam endlich mehr Raum und tastete sich an die erste Kurzgeschichte heran.
Früher hat das Kritische Eltern-Ich auf dem Weg zu meinem Träumen oft die Oberhand gewonnen. Jetzt ist es ein ganz neues Lebensgefühl, wenn ich mich stattdessen mit den fürsorglichen und unterstützenden Anteilen in mir verbinden kann.
Diesen Weg gehe ich auch mit meinen Klienten im Coaching immer wieder, wenn sich Blockaden melden und sie ihren Zielen nicht näherkommen können.
Wenn unsere Träume wahr werden
Der Weg zu meiner Kurzgeschichte war ein längerer Prozess und ist nicht an einem Tag passiert. Es gab Höhen und Tiefen, Frust und Freude.
Aber am Schluss habe ich mein Ziel erreicht. Und das Kritische Eltern-Ich hat sich kleinlaut davongeschlichen.
Die Geschichte war fertig. Und gestern habe ich es getan: Ich habe sie losgeschickt und bin jetzt Teilnehmerin an einem Schreibwettbewerb.
Nie hätte ich gedacht, dass dabei so viele innere Hürden auftauchen. Und es an manchen Tagen so zäh und schwierig wird.
Am Anfang sah ich mich leicht und freudig meine Geschichte schreiben, die gleich eine packende Handlung und ein überraschendes Ende hatte.
Stattdessen saß ich oft vor meinem Laptop, tippte ein paar Zeilen, löschte sie wieder, seufzte vor mich hin und schaute erst mal unserer Katze Lola beim Schlafen zu.
Manchmal flossen die Einfälle so aus mir heraus, dass die Geschichte immer wirrer wurde und ich den roten Faden verlor.
Es gab Tage, da verblasste die Hoffnung, dass ich die Geschichte je zu Ende bringe. Und ich wollte meinen Traum aufgeben. So mühsam hatte ich ihn mir nicht vorgestellt.
Aber ich bin drangeblieben und seit gestern weiß ich, dass ich einen Schritt weiter bin und viel über mich und das Schreiben gelernt habe.
Ich weiß, dass der Weg zu unseren Träumen oft ein inneres Ringen ist, ein Aushalten von Ängsten und Schmerzen, damit das Neue geboren werden kann.
An unseren Träumen können wir wachsen
Ich habe für dieses Jahr noch andere große Träume. Die mein Kritisches Eltern-Ich schon knurrend bewacht und beäugt.
Aber ich werde von Jahr zu Jahr mutiger und zuversichtlicher, wenn es um meine Träume geht.
Und ich kann akzeptieren, dass damit auch immer eine Herausforderung verbunden ist, an der wir wachsen, wenn wir bereit sind, unsere Komfortzone zu verlassen.
Und den Schatten in uns zu begegnen, den unerlösten Anteilen, die auch einen Platz in uns wollen.
Deine Träume leben
Welche Träume und Wünsche trägst du schon lange in dir? Welche willst du in diesem Jahr in dein Leben holen?
Frag dich: Was ist der erste Schritt dafür? Was kann ich dafür tun?
Vielleicht suchst du dir andere Träumer und Träumerinnen, die auf dem Sprung sind. Und tauschst dich mit ihnen aus. Es ist so viel leichter, gemeinsam mit anderen auf diesem Weg zu sein.
Es gibt viele inspirierende Geschichten, die uns ermutigen.
In diesem Artikel kannst du ein paar Beispiele lesen: Menschen, die ihre Träume leben.
Und wenn es schwierig wird, dann lass dich nicht entmutigen. Frage dich: Was ist meine Entwicklungsaufgabe? Und was alles dafür spricht, dass du deinen Traum erreichen wirst.
Wende dich den ängstlichen und mutlosen Anteilen in dir zu und lerne ihre Geschichte kennen. Und verbinde dich immer mehr mit den neugierigen, mutigen, abenteuerlustigen, kreativen und unbändig lebensfrohen Anteilen in dir.
Für welchen Traum willst du dieses Jahr losgehen und den Sprung wagen?
Vielleicht hilft es dir zu hören, dass es gar nicht so sehr darum geht, dieses Ziel zu erreichen. Sondern den Weg dorthin zu gehen. Und zu entdecken, wer du bist, was du kannst und wie einzigartig du bist.
Ich wünsche dir tiefes Vertrauen in deine Träume und den Mut, in sie hineinzuspringen.
Wenn du Begleitung und Unterstützung auf dem Weg zu deinen Träumen brauchst, dann buche gerne ein kostenloses Informationsgespräch mit mir. Gleich hier buchen.
Jetzt wünsche ich dir, dass du auf dem Weg zu einer wunderbaren Freundschaft mit dir selbst den Sprung mitten in deine Träume hineinwagst.
Herzliche Grüße
Liebe Babette, danke für deine Rückmeldung. Schön, dass du das genauso siehst. Und ja, all die Schattenanteile in uns wollen auch erlöst werden und einen Platz bekommen. Dann kann wirklich Heilung und Ganzheit geschehen.
Liebe Grüße
Alexandra